KAP. 48. WAJECHI - בראשית מח ויחי von Rabbi Samson Raphael Hirsch

Kap. 48. V. 1. Es war nach diesen Ereignissen, da ließ er Josef sagen: Siehe, dein Vater ist krank. Er nahm darauf seine beiden Söhne mit sich, Menasche und Efrajim. 2. Er ließ es Jaakob erzählen und dann ihm sagen: Siehe, dein Sohn Josef ist zu dir gekommen; da erkräftigte sich Jaakob und setzte sich im Bette auf. 3. Jaakob sprach dann zu Josef: Gott, der Allgenügende, ist mir in Lus im Lande Kenaan erschienen und hat mich gesegnet. 4. Er sprach zu mir: Siehe, ich mache dich fruchtbar und vervielfältige dich und lasse dich zu einer Versammlung von Völkern werden und gebe dieses Land deinem dir nachfolgenden Samen zum ewigen Besitz. 5. Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Lande Mizrajim geboren sind bevor ich zu dir kam, sind mein: Efrajim und Menasche sollen mir wie Reuben und Schimeon gehören. 6. Die Kinder aber, die du nach ihnen erzeugt, sollen dir bleiben, auf den Namen ihrer Brüder sollen sie in ihrem Erbe genannt werden. 7. Und ich — als ich von Padan kam, starb mir Rachel im Lande Kenaan auf dem Wege, als noch etwa eine Strecke Landes war bis nach Efrath hin, da begrub ich sie dort auf dem Wege nach Efrath, d. i. Bethlechem. 8. Da sah Jisrael Josefs Söhne und sprach: Wer sind diese? 9. Josef erwiederte seinem Vater: Meine Söhne sind es, die mir Gott hier geschenkt. Er sprach: Nimm sie doch her zu mir, daß ich sie segne. 10. Jisrael’s Augen waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Er führte sie näher zu ihm, er küsste sie und umarmte sie. 11. Da sprach Jisrael zu Josef: Dein Angesicht zu sehen habe ich nicht mehr für möglich geachtet, und nun hat mich Gott selbst deinen Samen sehen lassen! 12. Da ließ sie Josef von seinen Knieen hervortreten und warf sich auf sein Angesicht zur Erde. 13. Daran nahm Josef sie beide, Efrajim mit seiner Rechten , zur Linken Jisrael’s, und Menasche mit seiner Linken, zur Rechten Jisrael’s, und führte sie so ihm näher. 14. Da streckte Jisrael seine Rechte und legte sie auf Efrajim’s Haupt, und der war doch der Jüngere, seine Linke aber auf Menasche’s Haupt. Er legte seine Hände mit Bedacht, denn Menasche war der Erstgeborene 15. Er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter sich geführt, Abraham und Jizchak, — der Gott, der mich weidet von meinem Dasein bis auf diesen Tag, — 16. der Engel, der mich erlöst aus allem Uebel, segne, die Knaben, daß in ihnen mein Name und meiner Väter Namen, Abraham und Jizchak, genannt werde und sie den Fischen ähnlich zur Menge gedeihen mitten auf Erden. 17. Als Josef sah, daß sein Vater seine rechte Hand auf Efrajim’s Haupt legen wollte, erschien ihm das unrecht; er stützte daher die Hand seines Vaters, um sie von Efrajim’s Haupt auf Menasche’s Haupt zu bringen. 18. Nicht so mein Vater, sagte Josef, dieser ist der Erstgeborne, lege deine Rechte auf sein Haupt. 19. Sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es, auch er wird zu einem Stamme, auch er groß werden, jedoch sein jüngerer Bruder wird größer als er, und sein Samen wird die Ergänzung der Stämme werden. 20. Er segnete sie an jenem Tage also: Mit dir möge Jisrael also segnen: es mache dich Gott wie Efrajim und Menasche; er setzte Efrajim vor Menasche. 21. Darauf sprach Jisrael zu Josef: Siehe, ich sterbe, und Gott wird mit Euch sein und euch zu dem Lande eurer Väter wieder zurück bringen. 22. Ich aber habe dir die Würde des über deinen Brüdern stehenden Einen ertheilt, die ich dem Emoriten abgerungen mit meinem Schwerdte und meinem Bogen.