KAP. 21. WAJERA - בראשית כא וירא von Rabbi Samson Raphael Hirsch

Kap. 21. V. 1. Und Gott hatte Sara bedacht, wie er es gesagt, und Gott vollbrachte Sara nun, wie er gesprochen 2. Sara empfing und gebar Abraham einen Sohn für sein Alter, zur bestimmten Zeit, welche Gott ausgesprochen hatte. 3. Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren worden war, den ihm Sara geboren hatte: Jizchak, 4. und Abraham beschnitt seinen Sohn Jizchak im Alter von acht Tagen, wie ihm Gott geboten. 5. Abraham aber war ein Mann von hundert Jahren als ihm sein Sohn Jizchak geboren wurde. 6. Da sagte Sara: Gelächter hat Gott mir bereitet, wer es höret lachet mein. 7. Sie fügte jedoch hinzu: Wer hat aber Abraham davon ein Wort gesagt: es hat Sara Söhne gesäugt! denn ich habe ihm einen Sohn für sein Alter geboren. 8. Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt, da machte Abraham ein großes Gastmahl am Tage, an welchem man Jizchak entwöhnte. 9. Sara sah aber den Sohn der Egypterin Hagar, welchen sie dem Abraham geboren, Gespött treiben, 10. da sagte sie zu Abraham: Entlasse diese Magd und ihren Sohn; denn es soll nicht der Sohn dieser Magd mit meinem Sohne, mit Jizchak erben. 11. Die Sache misfiel sehr in den Augen Abraham’s um seines Sohnes willen. 12.. Da sprach Gott zu Abraham: Lasse es in deinen Augen nicht böse sein um den Knaben und um deine Magd, Alles was dir Sara sagt, gehorche ihrer Stimme, denn in Jizchak wird dir Samen genannt werden, 13. und auch den Sohn der Magd werde ich zu einem Volke machen, denn er ist dein Same. 14. Da erhub sich Abraham früh am Morgen, nahm Brod und einen Wasserschlauch, gab’s der Hagar, — legte es auf ihre Schulter, — und auch das Kind und schickte sie fort. Sie ging und verirrte sich in der Wüste Beer Schewa. 15. Das Wasser ging zu Ende aus dem Schlauch, da warf sie das Kind unter eines der Gewächse, 16. und ging und setzte sich fern gegenüber, sich entfernend wie Bogenschützen, denn sie hatte gesagt: ich will nicht das Sterben des Kindes mit ansehen; darum setzte sie sich fern gegenüber und erhub ihre Stimme und weinte. 17. Gott aber hörte die Stimme des Knaben, und ein Engel Gottes rief vom Himmel und sagte zu ihr: Was ist dir Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat schon die Stimme des Knaben erhört, da wo er ist. 18. Erhebe dich, nimm den Knaben auf und kräftige deine Hand an ihm; denn zu einem großen Volke werde ich ihn machen. 19. Da öffnete Gott ihre Augen und sie sah einen Wasserbrunnen. Sie ging und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. 20. Gott war mit dem Knaben und er wurde groß. Er blieb in der Wüste und wurde ein Meister von Bogenschützen. 21. Er ließ sich in der Wüste Paran nieder und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Mizrajim. 22. Es war in dieser Zeit, da sprach Abimelech und sein Feldherr Pichol zu Abraham also: Gott ist mit dir in Allem, was du thuest; 23. und nun schwöre mir bei Gott hierher, daß du mir, meinem Nachkommen und meinem Enkel nicht falsch werden wollest; wie die Güte, die ich an dir geübt, wollest du an mir und an dem Lande üben, in welchem du geweilt. 24. Abraham sprach: Ich schwöre. 25. Es hatte aber Abraham Abi- melech in Veranlassung des Wasserbrunnens zur Rede gestellt, welchen die Diener Abimelech’s geraubt hatten. 26. Da sprach Abimelech: Ich habe nicht gewusst wer dieses gethan, du hast mir es nicht gesagt und ich habe es auch erst heute vernommen. 27. Da nahm Abraham Schaafe und Rinder und gab sie Abimelech, und sie errichteten beide einen Bund. 28. Abraham aber stellte die sieben Schaafe allein. 29. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen diese sieben Mutter- Schaafe, die du allein gestellt hast? 30. Da sprach er: Weil die sieben Mutter-Schaafe du von meiner Hand hinnehmen mögest, damit dies mir zur Bezeugung diene, daß ich diesen Brunnen gegraben. 31. Darum nannte er diesen Ort Beer Schewa; denn dort haben sie beide geschworen. 32. Sie errichteten also einen Bund in Beer Schewa, und Abimelech und sein Feldherr Pichol stand auf und sie kehrten zum Lande der Philister zurück. 33. Da pflanzte er einen Baum in Beer Schewa, und er verkündete dort im Namen Gottes, des Gottes der Zukunft. 34. Abraham weilte im Lande der Philister viele Tage.