KAP. 38. Pekudej - שמות לח פקודי von Rabbi Samson Raphael Hirsch

21. Das sind die Berechnungs-Aufnahmen der Wohnung, der Wohnung des Zeugnisses, welche man auf Befehl Mosch's aufgenommen hatte; es war dies das Dienstgeschäft der Leviten unter Leitung Jthamar’s, des Sohnes des Priesters Aharon.

V. ‏אלה פקודי . 21.‎ Die Auffassung dieser Worte bietet viele Schwierigkeiten. Die allgemeinste Auffassung versteht unter ‏פקודי‎ die Berechnung der eingegangenen Spenden und den Nachweis ihrer Verwendung Diese Auffassung hat jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Es wären dann nämlich die Berechnung und der Nachweis höchst unvollkommen. Es wird nur die Summe des gespendeten Goldes, sowie des gespendeten Kupfers genannt. Vom Silber wird nur die Summe der behufs der Gemeindezählung erhobenen halben Schekel berechnet, nicht aber die Summe des nach K. 35, 24. auch als freiwillige Spende eingegangenen Silbers. Das Quantum der andern Stoffe ist gar nicht erwähnt, und vom Golde ist nur die Berechnung der eingegangenen Spenden, nicht aber der Nachweis ihrer Verwendung gegeben. Dazu kommt, daß es für die Bedeutung ‏פקד‎ als Größenberechmmg eigentlich kein sonstiges Beispiel gibt. Es kommt sonst nur von Menschen-Zählung vor, dort entfernt es sich aber kaum von dem Grundbegriffe: denken. ‏פקודי העדה‎ sind alle die, die unter dem Begriff ‏עדה‎ gedacht werden, die der Begriff ‏עדה‎ umfaßt, somit alle diejenigen, die zur Gemeinde gehören, und als deren Glieder die Gemeinde ausmachen. Demgemäß wären ‏פקודי המשכן‎ alle die Gegenstände, die unter dem Begriff ‏משכן‎ zu denken sind, die zum ‏משכן‎ gehören und dasselbe wesentlich constituiren. Es wären dies alle die angefertigten Gegenstände. Indem sie sämmtlich unter die Eine Bezeichnung ‏פקודי המשכן‎ zusammengefaßt sind, wird ihnen sämmtlich ihre wesentliche Bedeutung für das ‏משכן‎ vindicirt, es ist keiner derselben für den Gesammtzweck des ‏משכן‎ als ‏משכן העדות‎ gleichgiltig. In diesem Sinne werden diese Worte auch von Sforno verstanden, und meint derselbe, die Summe der für dieses ‏משכן‎ zur Verwendung gekommenen Werth-Metalle sei darum angegeben, um zu zeigen, wie gering diese Summe im Vergleich zu der an die späteren Tempel verwendeten Schätze sei, und doch habe keines die grobe Bedeutung in der Höhe wie dieses erste einfache Tempelzelt erreicht; nur in ihm war die ‏שכינה‎ durch die Wolke der Gottesherrlichkeit sichtbar gegenwärtig, nur es fiel nicht in Feindeshand. Den Bauten des zweiten Tempels fehlte sogar der eigentliche sichtbare Bewohner, die Zeugnislade und die Urim Wethumim. So wenig bedeutet die Pracht das Wesen des Tempels. Fügen wir hinzu, daß das ‏משכן‎ auch der einzige Tempel war, der ganz aus freiwilliger Hingebung der Nation hervorgegangen. Bei dieser Auffassung des ‏פקודי‎ wäre nur die Bedeutung des ‏אלה‎ zu bedenken, das, im Anfange des Kapitels sich in der Regel auf Nachfolgendes, nicht aber aus Vorhergehendes bezieht. Diese Schwierigkeit dürfte jedoch durch die Erwägung sich heben, daß hier im Grunde ja der vorangehende Inhalt noch fortgesezt wird. Auch im Folgenden, vom V. 33. an u.w. wird nicht nur von den für das Heiligthum angefertigten Gegenständen gesprochen, sondern es ist dies ganz eigentlich die Fortsetzung des Bisherigen. Es steht somit das ‏אלה‎ in der Mitte der Erzählung von dem Bau des Heiligthums und kann die Gegenstände, aus die es sich bezieht, füglich auch als nachfolgend deuten. Wir haben dann zu übersetzen: «dies sind die zur Wohnung, zur Wohnung des Zeugnisses zu zählenden Gegenstände, weiche auf Anordnung Moses für sie bestimmt worden. Sie wurden die Dienst-Aufgabe der Leviten, durch Jthamar, den Sohn Aharon’s, des Priesters.« Dieses Letztere hieße: das Gesammt-Inventar des Heiligthums wurde den Leviten unter Oberaufsicht des Jthamar zur Bewahrung übergeben. Sie wurden die ‏.גזברים‎ Diese Bestimmung der Leviten im Allgemeinen erhielt dann später (4. B. M. K. 3, 5. ff.) ihre speciellere Regulirung: auch die folgenden V. 22. 23. erhielten durch diese Auffassung ihre geeignetere Stellung. Bei Erwähnung des Totalbegriffs der vollendeten Arbeiten werden die beiden Meister genannt, als deren Wert das Ganze vorzugsweise zu betrachten ist.

22. Bezalel, Sohn Uri's, Sohn Chur’s vom Stamme Jehuda, hatte Alles angefertigt, was Gott Mosche befohlen hatte. 23. Neben ihm war Oholiab, Sohn Achißamach’s vom Stamme Dan, Bildhauer und Wirker, und Sticker in himmelblauer, purpurrother, carmoisinrother Wolle und in Byssus. 24. Alles zum Werke geschaffte Gold war in dem ganzen Werke des Heiligthums; es war aber das Gold der Spende neun und zwanzig Kikar, siebenhundert und dreißig Schekel im Gewichte des Heiligthums. 25. Das Silber der Gemeindezählung war hundert Kikar und tausend siebenhundert und fünf und siebzig Schekel im Gewichte des Heiligthums. 26. Ein Beka für den Kopf, die Hälfte eines Schekels des Heiligthums für Jeden, der zu den Gezählten hinübertrat, von zwanzig Jahren aufwärts, für sechsmal hundert tausend, drei tausend fünf hundert und fünfzig. 27. Hundert Kikar dieses Silbers diente die Füße des Heiligthums und die Füße des Scheide-Vorhanges zu gießen, hundert Füße von hundert Kikar, Ein Kikar für den Fuß. 28. Die Eintausend sieben hundert fünf und siebzig aber verarbeitete er zu Haken für die Säulen, überzog ihre Häupter damit und umreifte sie. 29. Das Kupfer der Spende war siebzig Kikar und zweitausend vierhundert Sehekel. 30. Daraus machte er die Füße des Eingangs des Zusammenkunft-Bestimmungszeltes, den kupfernen Altar, das daran befindliche kupferne Sieb und alle Geräthe des Altars, 31. auch die Füße des Vorhofs ringsum und die Füße des Vorhofthors, alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Vorhofs ringsum.