KAP. 43. MIKEZ - בראשית מב ‏מקץ von Rabbi Samson Raphael Hirsch

Kap. 43. V. 1. Der Hunger war aber schwer im Lande. 2. Da sie nun den Einkauf, den sie von Mizrajim gebracht, aufgezehrt hatten, sagte ihr Vater zu ihnen: Kehret doch wieder hin, kaufet uns etwas Nahrung. 3. Jehuda aber antwortete: Der Mann hat uns wiederholt gewarnt, ihr sollt mein Angesicht nicht wieder sehen, wenn euer Bruder nicht mit euch ist. 4. Schickst du unsern Bruder mit uns, so gehen wir gerne hinab und kaufen dir Nahrung; 5. schickst du aber ihn nicht mit, so können wir nicht hinabgehen; denn der Mann hat uns gesagt: ihr werdet mein Angesicht nicht wieder sehen, wenn euer Bruder nicht mit euch ist. 6. Da sagte Jisrael: Warum habt ihr mir denn das Leid zugefügt? Dem Manne zu sagen, ob ihr noch einen Bruder habet! 7. Sie erwiederten: Der Mann hat wiederholt nach uns und unserer Herkunft gefragt: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Da berichteten wir ihm, diesen Fragen entsprechend. Konnten wir denn wissen, er werde sagen: bringet euren Bruder herab! 8. Da sprach Jehuda zu Jisraeb seinem Vater: Schicke nur den Knaben mit mir, so wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht umkommen, sowohl wir als du und unsere Kinder. 9. Ich will ihn dir verbürgen, von meiner Hand sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht heimbringe und ihn vor dich hinstelle, so will ich dir gesündigt haben alle Tage. 10. Denn hätten wir uns nur nicht zögernd aufgehalten! Denn wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt! 11. Da sprach Jisraeh ihr Vater, zu ihnen: Wenn dem so ist, was bleibt übrig! Thuet dies: nehmet von Dem, dessen das Land sich rühmt, in euren Geräthen und bringet dem Manne ein Geschenk: ein wenig Balsam, ein wenig Honig, Gewürze und Lotus, Pistacien und Mandeln. 12. Und doppeltes Geld nehmet in eure Hand, und das Geld, das obenan in eure Beutel zurückgegeben worden, gebet mit euren Händen wieder zurück; vielleicht ist es ein Versehen. 13. Und euren Bruder nehmet! Machet euch auf und kehret zu dem Manne zurück! 14. Und Gott, der Allgenügende, gebe euch Erbarmen vor dem Manne, daß er euren andern Bruder und Binjamin wieder fortlasse! Und ich — wenn ich denn der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt. 15. Die Männer nahmen dieses Geschenk, auch doppeltes Geld nahmen sie mit und Binjamin. Sie brachen auf, zogen nach Mizrajim hinab und standen vor Josef. 16. Josef sah Binjamin bei ihnen und sprach zu dem über sein Haus Gesetzten: Bringe diese Männer in’s, Haus, lasse schlachten und zurichten; denn die Männer sollen mit mir zu Mittag speisen. 17. Der Mann that also wie Josef gesagt hatte, und es brachte der Mann die Männer in Josef’s Haus. 18. Die Männer fürchteten sich da sie in Josef’s Haus gebracht wurden, und sagten: Wegen des anfangs in unsere Gepäckbeutel zurückgelegten Geldes werden wir jetzt dahin gebracht, sich auf uns zu wälzen, über uns herzufallen und uns zu Sklaven und unsere Lastthiere zu nehmen. 19. ‎Da traten sie zu dem Manne, ‎der über Josefs Haus gesetzt war, hin‏ ‎und sprachen mit ihm am Eingange des‏ ‎Hauses 20. Sie sagten: O, mein Herr! Wir waren schon einmal herabgekommen Nahrung einzukaufen, 21. und da war es, als wir zur Herberge gekommen waren, da öffneten wir unsere Gepäckbeutel und siehe, da lag das Geld eines Jeden obenauf in seinem Gepäckbeutel, es war unser eigenes Geld in seinem Gewichte; wir haben es wieder mit hergebracht, 22. und anderes Geld haben wir mit herabgebracht Nahrung einzukaufen; wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Gepäckbeutel gelegt. 23. ‎Er erwiederte: Friede mit euch, ‎fürchtet nichts! Euer Gott und der Gott‏ ‎eures Vaters hat euch einen verborgenen‏ ‎Schatz in eure Gepäckbeutel gegeben, euer‏ ‎Geld ist mir zugekommen; er führte‏ ‎auch Schimeon zu ihnen heraus. 24. Darauf brachte der Mann die Männer in Josef’s Haus, ließ Wasser reichen, sie wuschen ihre Füße und er ließ auch ihren Eseln Futter geben.25. Sie bereiteten das Geschenk vor bis Joses zu Mittag heimkommen würde; denn sie hatten gehört, sie sollten dort speisen. 26. Als Josef nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das sie mitgebracht hatten, in’s Haus und bückten sich vor ihm zur Erde. 27. Er fragte sie nach ihrem Wohlergehen und sagte: Ist euer alter Vater, von dem ihr gesprochen habet, wohl? Lebt er noch? 28. Sie antworteten: Deinem Diener, unserm Vater, ist wohl, er lebt noch, und neigten ihr Haupt und bückten sich. 29. Er hub seine Augen auf und sah Binjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, und sprach: Ist dies euer jüngerer Bruder, von dem ihr mir gesagt? Er sprach: Gott schenke dir seine Gnade, mein Sohn! 30. Es eilte aber Josef, — denn seine Gefühle waren zu seinem Bruder hin rege geworden, und er wollte weinen, — und er ging hinein in das Gemach und weinte dort. 31. ‎Er wusch sein Angesicht, ging ‎wieder hinaus, hielt an sich und sprach:‏ ‎Tragt das Essen auf! 32. Man setzte ihm allein vor und ihnen allein und auch den Mizrim, welche mit ihm speisten, allein; denn es konnten die Mizrim nicht mit den Jbrim speisen, denn es war den Mizrim ein Gräuel. 33. Sie saßen vor ihm, der Aelteste nach seinem Alter, und der Jüngere nach seiner Jugend; da staunten die Männer Einer den Andern an. 34. Er ließ nun von sich aus Theile ihnen zutragen, da war Binjamin’s Theil fünfmal größer als ihrer Aller Theile; sie tranken und berauschten sich bei ihm.