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V. 16. Auf Nord, komme Süd

V.  16.    Auf Nord, komme Süd.
Nach R. Eleasar haben die Noachiden Friedensopfer, nach R. Jose bar R. Chanina aber Ganzopfer dargebracht. Es heißt doch Gen. 4, 4 aber, wandte R. Eleasar gegen R. Jose ein, „Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Schafe und von ihren Fetten dar?“ Was macht R. Jose mit dieser Stelle? Antw.: Unter letzteren sind fette Schafe zu verstehen. Allein aus Ex. 24, 5 geht doch hervor, entgegnete R. Eleasar dem R. Jose, dass auch Friedensopfer dargebracht worden sind? Was macht R. Jose mit dieser Stelle? Also opferten sie nur Brandopfer, aber vollständig d. i. unzerstückt und unenthäutet. Jethro hat doch aber Ganz- und Friedensopfer dargebracht s. Ex. 18, 12? Was macht R. Jose mit diesem Verse? Er sagte: Zwei Amoräer sind darüber verschiedener Meinung. Der eine nimmt an, dass dieses nach und der andere nimmt an, dass dieses vor der sinaitischen Gesetzgebung geschehen sei. Nach demjenigen, welcher meint, dass Jethro vor der sinaitischen Gesetzgebung kam, brachten die Noachiden Friedensopfer dar und nach demjenigen, welcher meint, dass Jethro nach der sinaitischen Gesetzgebung kam, brachten die Noachiden Ganzopfer dar. Der Meinung des R. Jose  steht  auch  die Auslegung obigen Verses zur Seite, welche lautet: Auf (erwache wieder), Nord d. i. das Brandopfer, welches im Norden geschlachtet wurde. Und was ist yrvi? Etwas was schläft und erweckt wird; „und komme Süd“ d. s. die Friedensopfer, welche im Süden dargebracht wurden. Was ist yavbv? Etwas Neues. R. Abba bar Kahana und R. Chanina bar Papa und R. Josua im Namen des R. Levi sagten: Auch die Stelle Lev. 6, 2 ist für die Ansicht des R. Jose eine Stütze, weil es daselbst nicht      vbyrqh rsa, sondern vbyrqy rsa heißt. Welchen Sinn legt nun R. Eleasar diesem Verse: „Auf, Nord und komme Süd“ unter? Er legt ihn entweder auf die im Norden (dem mitternächtlichen Lande) Exilierten aus, dass sie kommen und im Süden lagern, wie es heißt Jer. 31, 8: „Siehe, ich bringe sie aus dem Lande des Nordens und sammle sie vom Äußersten der Erde“, oder auf die im Norden wohnenden Völkerschaften Gog und Magog, wie es heißt Ezech. 39, 2: „Ich wende dich und führe dich her und bringe dich herauf aus dem äußersten Norden“, oder endlich auf den König Messias aus, der in einer nördlichen Gegend sich befindet, dass er komme, das Heiligtum wieder aufzubauen, dem eine südliche Gegend angewiesen ist, wie es heißt Jes. 41, 25:- „Ich erweckte ihn von Mitternacht her und er kam.“
„Durchwehe meinen Garten, dass seine Würzen fließen.“
R. Huna sagte im Namen des R. Josua bar R. Benjamin bar Levi: In dieser Welt weht entweder bloß der Nordwind, oder bloß der Südwind, aber einst bringt Gott den Agrestes (ein reißender, schneller Wind) in die Welt und beide Winde werden zugleich darin ihre Funktion verrichten s. Jes. 43, 6.
so gehe mein Geliebter in seinen Garten. Hier wird dir eine Anstandsregel gegeben, sagte R. Jochanan, dass der Bräutigam nicht eher das Hochzeitsgemach betreten soll, als bis ihm die Braut die Erlaubnis hierzu erteilt hat.