KAP. 10. Bo - שמות ו בא von Rabbi Samson Raphael Hirsch

Kap. 10. V. 1. Da sprach Gott zu Mosche: Komme zu Pharao; denn ich habe sein und seiner Diener Herz unbewegt sein lassen, um diese meine Zeichen in seiner Mitte aufzustellen, 2. und damit du deinem Sohn und Enkel in's Ohr erzählest, in welcher Reihe von Thaten ich mich an Mizrajim gezeigt, und meine Zeichen, die ich unter ihnen gestiftet, so daß Ihr erkennt, daß ich Gott bin. 3. Da kam Mosche und Aharon zu Pharao und sagten zu ihm: so hat Gott, der Gott der Ibrer gesprochen: Auf wie lange hin hast du dich denn geweigert, dich vor meinem Angesichte zu demüthigen? Laß mein Volk ziehen, daß sie mir dienen! 4. Denn wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe so bringe ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet. 5. Sie wird das Auge der Erde bedecken, so daß es nicht die Erde sehen kann, und sie wird den geretteten Rest verzehren, der euch von dem Hagel geblieben ist, wird jeden Baum verzehren, der euch von dem Felde wächst. 6. Deine und aller deiner Diener Häuser und die Häuser aller Mizrer werden voll werden, wie es deine Väter und deiner Väter Väter nicht gesehen von dem Tage, da sie auf Erden waren, bis auf diesen Tag. Darauf wendete er sich und ging von Pharao fort. 7. Da sprachen die Diener Pharao’s zu ihm: Bis wie lange soll dieser uns zum Fallstrick werden? Lasse die Männer ziehen und Gott, ihrem Gotte, dienen! Bist du denn noch immer nicht auf dem Wege, einzusehen, daß Mizrajim verloren ist?! 8. Man brachte Mosche und Aharon zu Pharao zurück und er sagte zu ihnen: Gehet, dienet Gott, eurem Gotte; wer aber sind denn, die gehen sollen? 9. Mosche erwiederte: in unsern Jungen und in unsern Alten gehen wir, in unsern Söhnen und in unsern Töchtern, in unsern Schaafen und in unsern Rindern gehen wir; denn ein Gottesfest haben wir. 10. Da sagte er zu ihnen: sei also Gott mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse! Sehet, auf Böses ist euer Angesicht gerichtet! 11. Nicht also, gehet doch ihr Männer und dienet Gott, denn das wollt ihr ja! Er jagte sie aus Pharao’s Angesicht fort. 12. Da sprach Gott zu Mosche: Neige deine Hand über das Land Mizrajim wider die Heuschrecke, daß sie heraufkomme über das Land Mizrajim. Sie wird alles Kraut des Landes aufzehren, Alles, was der Hagel übrig gelassen. 13. Da neigte Mosche seinen Stab über das Land Mizrajim und Gott hatte bereits einen Ostwind durch die Erde hingeführt, den ganzen Tag und die ganze Nacht. Der Morgen kam und der Ostwind hatte die Heuschrecke heraufgehoben. 14. Die Heuschrecke kam herauf über das ganze Land Mizrajim und ließ sich in dem ganzen Gebiete Mizrajim’s nieder. Ueber die Maßen schwer war sie, zuvor war also keine Heuschrecke ihr gleich und nach ihr wird also keine sein. 15. Sie bedeckte das Auge des ganzen Landes, das Land ward finster und sie fraß alles Kraut des Landes und alle Baumfrucht, die der Hagel übrig gelassen hatte. Nichts Grünes blieb am Baume und an dem Kraut des Feldes im ganzen Lande Mizrajim. 16. Da ließ Pharao Mosche und Aharon eilends rufen und sagte: Ich habe Gott, eurem Gotte, und euch gesündigt; 17. und nun, nur dieses Mal verzeihe noch meiner Sünde und lasset die Bitte zu Gott, eurem Gotte, dringen, daß er von mir nur diesen Tod entferne. 18. Er ging von Pharao fort und flehete zu Gott. 19. Gott führte wieder einen sehr starken Westwind herbei, der hub die Heuschrecke auf und versenkte sie in das Schilfmeer; nicht eine Heuschrecke lieb im ganzen Gebiete Mizrajim’s übrig. 20. Damit machte Gott Pharao’s Herz wieder fest, und er ließ Jisrael's Söhne nicht fort. 21.Da sprach Gott zu Mosche: Neige deine Hand über den Himmel hin, so wird eine Finsterniß über das Land Mizrajim werden und die Finsterniß wird tasten lassen. 22. Mosche neigte seine Hand über den Himmel hin, da ward eine Alles verhüllende Finsterniß im ganzen Lande Mizrajim drei Tage. 23. Einer sah den Andern nicht und Keiner stand drei Tage lang von seiner Stelle auf. Allen Söhnen Jisrael's war aber Licht in ihren Wohnungen. 24. Da liesß Pharao Mosche rufen und sagte: Gehet, dienet Gott, nur eure Schaafe und eure Rinder sollen hergestellt werden, eure Kinder mögen auch mit euch gehen. 25. Da erwiederte Mosche: Du selbst mußt uns noch Mahl- und Emporopfer in Händen geben, damit wir sie Gott, unserm Gotte, vollbringen, 26. und auch unser Gut muß mit uns gehen, kein Huf darf übrig bleiben, denn davon müssen wir nehmen« um Gott, unserm Gotte, zu dienen; wir selbst wissen gar nicht, womit wir Gott zu dienen haben werden, bis wir dorthin kommen. 27. Gott ließ Pharao's Herz fest werden, und er bewilligte nicht, sie ziehen zu lassen. 28. Pharao erwiederte ihm: Gehe fort von mir! Hüte dich, komme nicht wieder vor mein Angesicht; denn so bald du wieder vor mein Angesicht kommst, stirbst du! 29. Darauf sagte Mosche: Du hast recht gesprochen; ich komme nicht wieder vor dein Angesicht.